Am Himmelfahrtstag machten sich fast 40 Wissener, unter ihnen Bürgermeister Michael Wagener, auf den Weg nach England. Zwei Jahre nach den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft hatte der Internationale Club Wissen e.V. erneut zu einem Besuch in die Partnerstadt Letchworth eingeladen.
Während die Reisegruppe Wissen bei eher trübem Wetter verließ, konnte sie die Überquerung des Ärmelkanals bei strahlendem Sonnenschein genießen. Auch in den folgenden Tagen wurde die Redensart, wonach England zwar ein schönes Land sei, aber überdacht werden sollte, Lügen gestraft.
Bei ihrer Ankunft wurden die Wissener im Rahmen eines Empfangs von den englischen Freunden, an deren Spitze der Vice Chairman des North Hertfordshire District Council David Miller und der Vorsitzende des Letchworth Garden City Town Twinning Committee, Jon Marshall, begrüßt. Bürgermeister Wagener und die Präsidentin des Internationalen Clubs Wissen (ICW), Martina Becher, erwiderten die Grußworte und bedankten sich für die Bemühungen des Town Twinning Committee und die Gastfreundschaft der Partnerfamilien, die es ermöglichten, alle deutschen Teilnehmer bei englischen Familien unterzubringen. Auch für einige Wissener, die erstmals mit nach Letchworth reisten, waren geeignete Gastgeber gefunden worden.
Es bestehen gute Aussichten, dass es auch hier nicht bei einem einmaligen Besuch bleibt, sondern dass sich, wie bei vielen Mitgliedern des ICW, dauerhafte Kontakte und Freundschaften entwickeln.
Wie bei früheren Besuchen, hatte auch in diesem Jahr das Letchworth Town Twinning Committee ein attraktives Besuchsprogramme erarbeitet.
Die relative Nähe der Stadt Letchworth zu London ermöglicht einen Tagesausflug in diese Weltstadt. Da es dort auch immer wieder Neues zu entdecken gibt, wird diese Möglichkeit von den meisten Mitreisenden auch gern wahrgenommen. Mit einem vollbesetzten Omnibus und in Begleitung einiger englischer Freunde brachen die Wissener daher am Freitagmorgen nach London auf. Wer nicht bereits eigene Ziele in der Metropole hatte, konnte anhand mehrerer in deutscher Sprache verfasster Vorschläge Spaziergänge zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten unternehmen. Natürlich standen die englischen Begleiter zur Verfügung, um mit Ratschlägen und Hinweisen zu helfen.
Der Samstag wurde mit den jeweiligen Gastfamilien verbracht und mit diesen gemeinsam gestaltet.
Am Sonntag besichtigten Gäste und Gastgeber gemeinsam Woburn Abbey, den beeindruckenden Wohnsitz des Herzogs von Bedford und den angeschlossenen Safari-Park. Dort konnten Löwen, Tiger, Elefanten, Nashörner, Affen usw. vom Omnibus aus, fast Auge in Auge betrachtet werden.
Nach einem weiteren Abend bei den Gastfamilien war der Montag der Tag des Abschieds und der Rückreise, zugleich aber der Beginne der Vorfreude auf den Gegenbesuch der Engländer im Sommer 2011.
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Silberahorn als Symbol der Freundschaft gepflanzt
Deutsches Bier auf dem französischen Wochenmarkt
Zur Feier des 40jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Wissen und Chagny das im letzten Jahr in Wissen ja schon in großem Rahmen begangen worden war, reiste eine Gruppe Wissener Bürger vom 28.08. bis zum 31.08.2009 in die französische Partnerstadt. Mit an Bord waren auch Wissener Karnevalisten sowie einige Neulinge.
Nach dem obligatorischen Halt in Luxemburg und eine Mittagspause in Nancy erreichte die Gruppe gegen 19.00 Uhr Chagny, wo sie von den französischen Freunden bei einem Umtrunk herzlich willkommen geheißen wurde.
Wie beim Vorstandstreffen im Januar vorgeschlagen, fand diesmal keine Tagesfahrt statt. Stattdessen galt es, Chagny und die nähere Umgebung besser kennenzulernen. Dazu bot der Samstag ausreichend Gelegenheit. Am Vormittag ging’s bei strahlend blauem Himmel per Bus ins Weinbaugebiet Puligny-Montrachet zu einer weinbaukundlichen Exkursion in die umliegenden Weinberge.
Ein besonderes Highlight war dabei Pascal Wagner, ein gebürtiger Saarländer, der schon lange in Burgund lebt und als Kellermeister und Sommelier über ein enormes Wissen bezüglich Wein verfügt (Er besitzt in Beaune einen eigenen Weinkeller). Er fungierte an diesem Morgen als kompetenter Führer durch die Weinberge und verstand es meisterhaft, seine Ausführungen durch nette Anekdoten aufzulockern, so dass man ihm förmlich an den Lippen hing. Im Anschluss an die Führung, in deren Verlauf man auch den teuersten Weinberg Frankreichs ( - eine Flasche Wein kostet ca. 300 €-) zu sehen bekam, waren alle zu einer Weinprobe unter freiem Himmel eingeladen. Am Mittag traf man sich im „Maison du Peuple“ zu einem gemeinsamen Imbiss, der von den Gastgebern vorbereitet worden war.
Am Nachmittag stand eine Entdeckungsrallye durch Chagny auf dem Programm. Aufgeteilt in drei Gruppen , galt es, gezielte Fragen zu beantworten. Im Verlauf der Rallye führte der Vorsitzende des französischen Partnerschaftsvereins, Fabrice Gendreau, die Gruppen in die Kirche St. Martin, das Theater und in die Museumsapotheke aus dem 17. Jahrhundert. Müde und erschöpft trafen die Gruppen gegen Abend am Rathaus ein, wo die Siegerehrung stattfand. Der Abend gehörte den Familien.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des 40jährigen Jubiläums. Eine Überraschung der besonderen Art erlebten die Franzosen am Sonntagmorgen auf dem Chagnyer Wochenmarkt. Der Vorstand des Internationalen Clubs Wissen (ICW) hatte vor dem Rathaus einen Bierstand errichtet, in dem die Herren des Vorstandes kühles Kölsch zapften, das von den Damen des Vorstandes – in Westerwälder Tracht gekleidet – den Marktbesuchern kredenzt wurde. Dieses besondere Gastgeschenk des ICW kam bei den französischen Freunden so gut an, dass innerhalb von 2 Stunden 60l Bier getrunken wurden.
Zum offiziellen Teil der Feierlichkeiten trafen sich alle wieder im „Maison du Peuple“. Chagny’s Bürgermeister, Michel Picard, begrüßte Gäste und Gastgeber. Auch der Wissener Bürgermeister sowie die beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Fabrice Gendreau und Martina Becher (die übrigens schon als Schülerin am Austausch mit Chagny teilgenommen hat) sprachen Grußworte und äußerten den Wunsch, dass diese Partnerschaft weiterhin so lebendig bleiben möge Das Gastgeschenk der Stadt Wissen, ein Silberahornbaum, wurde im Anschluss von den beiden Bürgermeistern vor dem „Maison du Peuple“ gepflanzt, begleitet mit dem Wunsch, dass die Partnerschaft, so wie dieser Baum, weiter wachsen und gedeihen möge.
Im Anschluss an die Zeremonie hatte die Stadt Gäste und Gastgeber zu einem festlichen fünfgängigen Menü eingeladen, das sich bis in den späten Nachmittag hinzog. Wie man am Montagmorgen während der Heimreise den Erzählungen der Teilnehmer entnehmen konnte, waren alle von diesem erlebnisreichen Wochenende begeistert, und neue Freundschaften sind entstanden. Ein gutes Omen für den Fortbestand der Freundschaft mit Chagny!